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Laurenz Berges
Etzweiler
HC, 30 x 25 cm., 110 pp., english/ german texts.
Schirmer / Mosel 2005

Laurenz Berges ist dem einmal gewählten Thema seit seinen Anfängen treu geblieben. Sein typologisches Interesse gilt Räumen und Häusern, die von ihren Bewohnern oder Nutzern verlassen wurden. Waren es anfangs Kasernen im ehemals deutschdeutschen Grenzgebiet, die nach der Wiedervereinigung geräumt wurden, sind es jetzt die Geisterdörfer zwischen Köln und Aachen - Ortschaften und Wohnhäuser, die dem Braunkohletagebau weichen mußten -, die Berges mit einem untrüglichen Gespür für Ausschnitt und Komposition dokumentiert. Etzweiler, einem dieser verlassenen Dörfer, ist sein neuer Band gewidmet. Stellvertretend für gewesenes Leben sprechen die kargen Relikte menschlicher Präsenz ihre eigene, formal aufs äußerste reduzierte Sprache: nackte Zimmerwände, ausgebleichte Blumentapeten, verstaubte Einbauschränke, Gras, das zwischen Eternitplatten wächst, verwahrloste Vorgärten... Mit einer neuen Erzählung von Michael Lentz.

"His photographs awaken our discomfort at being unable to tell the camera as witness from the camera as collaborator in some scheme of social engineering." Kenneth Baker, San Francisco --

"Form folgt der Destruktion: So stellen die Fotos immer wieder die Frage, wann ein Artefakt zum reinen Formelement wird. Wann etwa eine funktional-hässliche Wohnzimmerschrankwand oder eine Kacheltapete allein unter ästhetischen Gesichtspunkten wahrgenommen werden. Zugleich ereignet sich eine Umkehrung des Blickes: Was sonst als Makel und Verunstaltung erschiene - Riß, Schimmel, Krakeleien - wird zur Spur ausgehauchten Lebens, zum letzten Rest sozialer Realität. Denn der Fotograf antizipiert bereits auf der Bildfläche jene tabula rasa, die die Abraumbagger aus der ganzen Landschaft machen werden." Richard Kämmerlings, F.A.Z.

 


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